In den verschiedenen Foren zum Thema Neurodermitis, aber auch andernorts liest man immer wieder, Neurodermitis sei heilbar, es müsse nur diese oder jene Therapie vollzogen werden, das Leben so oder so geändert werden, und auf DAS sollte man unbedingt verzichten.
Von Leuten, die behaupten, Mittel XY – und nur diese – heile Neurodermitis, will ich gar nicht reden. Darauf kann eigentlich nur hereinfallen, wer erst seit gestern mit Neurodermitis zu tun hat.
Aber wie sieht es nun aus mit den Heilungschancen? Dazu wäre zunächst zu klären, was Heilung eigentlich ist.
Heilung
Wikipedia spricht von „Herstellung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Integrität aus einem Leiden oder einer Krankheit„. Integrität, das ist Unversehrtheit, man könnte auch Ganzheit sagen, oder sie „die ungestörte Funktionsweise eines biologischen Organismus“ nennen. Das ist ohne Frage ein Idealzustand. Zeigt mir einen Unversehrten, nur einen Organismus ohne Störung!
Da es hier aber nur um die Heilung von Neurodermitis bzw. des atopischen Ekzems geht, verkürze ich die Definition auf: Herstellung eines dauerhaften Zustandes ohne Symptome des atopischen Ekzems – ohne Bedingungen.
Abgesehen von der Dauerhaftigkeit ist die Bedingungslosigkeit für mich der entscheidende Punkt. Bedingungslos heißt, dass ich keine Regeln einhalten muss, die speziell dazu dienen, den Zustand der Symptomfreiheit aufrecht zu erhalten: keine Ernährungsvorschriften, keine Hautpflegevorschriften etc. pp. Mit anderen Worten, wenn du etwas tun must, was andere nicht tun müssen, um keine Neurodermitis zu bekommen, bist du nicht geheilt. Davon ausgenommen ist die Zeit der Heilung selbst.
Ursachen und Therapien
Die Frage nach der Heilung ist medizinisch bedingt durch die Frage nach den Ursachen. Status Quo der wissenschaftlichen Medizin ist, dass die Ursachen nicht geklärt sind. Angenommen wird ein „Zusammenspiel aus genetischen Faktoren, immunologischen Veränderungen und Umwelteinflüssen“ (Wikipedia).
Da die genetischen Faktoren schwer in den Zugriff zu nehmen sind, konzentrieren sich die verschiedenen Heilungsangänge, so sie nicht von vornherein programmatisch auf Symptomunterdrückung beschränkt sind, auf die Änderung von Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, um verursachende Umwelteinflüsse und die damit verbundenen allergischen Reaktionen zu minimieren. Darüber hinaus gibt es psychosomatische und psychotherapeutische Ansätze sowie diverse sogenannte alternative Therapieformen.
Bezogen auf die festgelegte Definition wird kaum eine Therapie beanspruchen, Heilung zu bewirken. Dennoch finden sich immer wieder ehemals Betroffene, die von Heilungserfolgen durch Hilfe der ein oder anderen Therapie berichten. Berücksichtigt man den vorherigen Leidensdruck, ist auch nachzuvollziehen, dass solche Behauptungen meist vehement verteidigt werden. Aber was ist dran an ihnen?
Heilungserfolge
Dass die Ursachen nicht vollständig geklärt sind, heißt nicht, dass ein Heilungserfolg ausgeschlossen ist. Aufgrund des individuell sehr unterschiedlichen Verlaufs des Krankheitsgeschehens ist ein Heilungserfolg jedoch nicht zu verallgemeinern. In der Tat zeigt es sich oft, dass das gleiche Mittel, die gleiche Therapie bei verschiedenen Anwendern zu verschiedenen Ergebnissen führt.
Erschwerend für die Bewertung eines Heilungserfolges kommt der Umstand hinzu, dass das atopische Ekzem unbeständig ist. So verschwinden die Symptome insbesondere bei Kindern oftmals spontan und anscheinend völlig unabhängig von der Behandlungsmethode. Weiß man nicht um diesen Umstand, wird verständlicherweise häufig die zuletzt verwendete Therapie als ausschlaggebend angesehen und propagiert. In Folge passiert das oben beschriebene: Beim Versuch, den Erfolg zu verallgemeinern, scheitert die Therapie.
Dauerhafte Heilung?
Am häufigsten tritt das atopische Ekzem im Kindesalter auf. Wie erwähnt, ist es aber oft nicht von Dauer, die meisten der im Kindesalter Betroffenen werden über kurz oder lang beschwerdefrei, sind geheilt im oben beschriebenen Sinne. Doch ist die Heilung von Dauer?
Leider treten die Symptome mitunter genauso unverhofft wieder auf, wie sie vormals verschwunden sind. Dazwischen können Jahrzehnte symptomfreier Zeit liegen. Eine unmittelbare Ursache für das Wiederauftreten der Symptome ist in der Regel nicht nachweisbar.
Warum es so ist, dass Neurodermitis oft nur für einige Jahre vor der Pubertät auftritt, manchmal aber im fortgeschrittenen Alter erstmals oder erneut auftaucht, oder aber auch ein Leben lang bleibt, ist nachwievor ungeklärt. Insofern ist auch die Wirksamkeit vorbeugender Maßnahmen ungewiss.
Fazit
Aus dem Gesagten folgt, dass Heilung von Neurodermitis nicht ausgeschlossen ist. Doch ebenso gibt es keine Garantie, dass sie eintritt und bleibt. Das mag entmutigen oder Hoffnung geben, in der Regel ist für beides keine Zeit, denn der Neurodermitiker hat genug mit der unmittelbaren Not zu tun, um sich Hoffnungen oder Ängsten hinzugeben. Und vielleicht ist genau dieser Weg des unablässigen Bemühens um Bewältigung der gegenwärtigen Not der einzige Heilsweg.
Ich bin jetzt 11 jahre alt werde zwölf
Kann es sein das neurodermitis auch an stoffarten liegt ?
denn ich bin segler und immer nach dem ich neopren anhatte bekomme ich
aussvhlag an den armen händen und füßen .
Hallo Felix,
der Ausschlag muss nicht zwangsläufig auf eine Neurodermitis hinweisen. Ich vermute dahinter eher eine allergische Reaktion auf chemische Substanzen in deinem Neoprenanzug.
Das Problem haben auch andere, schau mal unter den folgenden Adressen, dort gibt es auch einige Tipps, was man dagegen machen kann:
http://forum.surf-magazin.de/showthread.php?t=6554
http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=75399
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Gruß, Daniel.
Ich habe Neurodermitis unter den Armbeugen aber nicht viel Abstand ist das normal?
Ich kann deine Frage nicht beantworten, da ich nicht begreife, was es mit dem Abstand auf sich hat. Darüber hinaus halte ich normal/unnormal nicht für sinnvolle Kriterien.