Eine nette Idee
Eigentlich suche ich Kosmetiksalons lediglich für die Augenbrauenkorrektur auf. Es scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein, mindestens aber eine belastende Erfahrung, in die Welt der Tiegelchen und Lotionen einzutauchen, die wilde Versprechen für eh schon gesegnete Haut(-träger) abzugeben scheinen.
Jüngst war es wieder soweit, ich lag auf der Liege, um meine Augenbrauen in Form bringen zu lassen. Der berufsgemäß kritische Blick der Kosmetikerin konzentrierte sich dieses Mal nicht auf die Form meiner Augenbrauen. „Sie haben Hautprobleme“ konstatierte sie überflüssigerweise, denn zu dieser Zeit tränten meine Augen wieder in regelmäßigen Schüben, was eine starke Irritation der Augenhaut zur Dauerfolge hatte. Auch mein Hals hatte sich vom anstrengenden Winter und den Allergieschüben im Frühjahr mal wieder nicht von seinen Runzeln erholen können und glich dem einer Hundertjährigen.
Ich erwähnte meine Neurodermitis und dachte, die eventuell folgende Beratung dadurch im Keim ersticken zu können, hatte es aber offensichtlich mit einer besonders ambitionierten Kosmetikerin zu tun. Sie hätte da eine Idee und würde es einfach mal ausprobieren wollen, schlug sie mir vor. Bei Unverträglichkeit könne es ja sofort wieder rückgängig gemacht werden. Dein Wort in Gottes Ohr, dachte ich, rückgängig kann man bei meiner Haut eventuelle Beleidigungen selten machen. Überhaupt sei es sicher nicht verkehrt, sich ganz im Sinne des Anti-Aging mit einem regelmäßigen, rein pflegend verwöhnendem Kosmetik-Besuch auseinanderzusetzen. Eigentlich sind dies Sätze, die mich wütend machen, weil ich immer der Meinung war, dass man als Neurodermitiker in der Regel schon so verzückt über schubfreie Zeiten ist, dass man ein solches „Problem“ eher als überflüssiges Jammern auf zu hohem Niveau empfindet. Die scheinbar völlig vorbehaltlose, beinahe schon naive Herangehensweise der Kosmetikerin drang aber dennoch irgendwie zu mir durch.
Ich ließ sie also gewähren und hatte kurze Zeit später beruhigende Augenpads auf meinen Augen sowie eine Lotion dick als Maske aufgetragen auf meinen Hals.
Während sie sich dann tatsächlich den Augenbrauen widmete, lag ich unter meiner ungewohnten Pflegepackung. Am Ende war die Kosmetikerin ganz verliebt in ihr Ergebnis, ich misstraute der von ihr angeblich wesentlich sichtbaren Verbesserung der Hautstruktur und lehnte es beim Bezahlen erstmal ab, mir gleich beides für Zuhause mitzunehmen.
Allerdings stellte ich auf dem Heimweg selbst fest, dass sich der Hals netter anfühlte und stoppte vor einem Spiegel, um auch optisch eine Verbesserung festzustellen. Ich war etwas überrascht von dem „Blitzeffekt“ und wartete förmlich auf die „Strafe“, die nicht allzu selten auf positive Reaktionen bei mir folgen kann.
Um es kurz zu machen – die unangenehme Seite blieb aus und ich habe mir die besagte Lotion noch besorgt. Da ich damit nun seit gut zwei Wochen – zusätzlich zur normalen Pflege – creme, kann ich das anfängliche gute Gefühl inzwischen auf einen festgestellten grundsätzlichen Pflegeeffekt erweitern. Es ist mal wieder ein Hochgefühl, dem eigenen Hals beim „anti-aging“ zusehen und –fühlen zu können ;-), aus diesem Grund möchte ich die Lotion hier niemandem vorenthalten: Es handelt sich um die Pflege Lotion Mittagsblume der Firma Hauschka, die auch explizit für neurodermitische Haut angepriesen wird.
Mit Euro 25,- eine für meine Herangehensweise eher höherpreisige Investition. Als ich nun schon in eigener Spendierlaune unterwegs war, habe ich mir gleich noch eine Augenpflege der Firma gegönnt. Die von der Kosmetikerin verwandten Pads haben mich zwar nicht vollends überzeugt, aber zumindest auf den Weg gebracht, der Augenhaut auch eine verstärkte Pflegezuwendung zukommen zu lassen. Ich wählte den Augenbalsam, der mir nun ebenfalls seither eine ungewohnt wohlgenährte Augenpartie beschert – sogar mit der Folge (?), dass meine Augen seither nicht wieder getränt haben, der Teufelskreislauf, der mich im Frühling wieder sehr auf Trab gehalten hat, also zumindest zur Zeit zu einem Ende gekommen ist.
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