Der diesjährige Sommerurlaub erfolgte an die heimische Nordsee, ein von mir zunächst als verhältnismäßig unspannend betrachtetes Ziel. Dennoch bewusst gewählt, da ich mich im Anschluss einer Operation unterziehen musste. Unspannend wurde von mir entsprechend mit entspannend gleichgesetzt und ich hielt diese Art von Urlaub für die optimale Vorbereitung.
Ich möchte an dieser Stelle nicht nur meine Voreingenommenheit revidieren sondern sogar erwähnen, wie auffallend erholsam diese zwei Wochen für mich und meine Haut waren. Einmal mehr ertappte ich mich bei dem Gedanken, meinen Lebensschwerpunkt an die Küste zu verlegen – ein Gedanke, der sicher vielen Neurodermitikern vertraut ist.
Besonders die Insel Spiekeroog trug mit ihrer frischen Brise zu einem ebensolchen Wohlfühlgefühl bei, was man schnell nicht mehr missen möchte. Zumal, und das ist mein eigentlich trauriger Erkenntnisschluss dieser Geschichte, ich am Tag nach unserer Rückkehr mit einem feuerroten Kopf erwachte.
Ein heftiger Schub hatte Gesicht und Hals erwischt, der mich meine Krankenhauseinweisung nur per Cortisonauftrag ertragen ließ.
Im Krankenhaus selbst las ich einen Artikel, dass die erholsamen Folgen eines Urlaubs im Schnitt nicht länger als zwei Wochen währen, was den Autor zu der Frage veranlasste, inwieweit sich unter diesen Umständen ein Urlaub überhaupt rentiert. Aber genau diese zwei Wochen hätte ich mir wenigstens gewünscht für das Anhalten meiner scheinbar regenerierten Haut.
Stattdessen wurde mir bei der Aufnahme von jedem Weißkittel ein mitfühlendes Kopfnicken und die „Weisheit“ zuteil, dass „bei der Neurodermitis eben auch soviel Psychisches eine Rolle spiele“. Genau diese Art von Psychococktail soll also wieder die Verantwortung übernehmen, wenn man mit einer anderen Erklärung nicht weiterkommt.
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